Frankfurter Buchmesse 2014
Autorenlesung: Otto Ludwig Ortner,
"Das Totenopfer von Wolgograd oder Eine Pilgerreise nach Jerusalem"

Dr. Otto Ludwig Ortner (Wien *1936) verbrachte den Großteil seiner Kindheit in Südböhmen in Schloss Pacov. In enger Gemeinschaft mit tschechischen Erziehern wurde er im letzten Kriegsjahr Zeuge vielfachen Terrors. Er überlebte nur knapp einen völkermörderischen Angriff der Royal Airforce auf einen Flüchtlingszug im Bahnhof von Tabor, musste jedoch die Ermordung seines Patenonkels durch die Benesch-Todesschwadron und den hundertfachen Tod kriegsgefangener Wehrmachtssoldaten im Schloss mit ansehen, bevor er schließlich gemeinsam mit seiner Mutter und seinen fünf Geschwistern unter lebensgefährlichen Umständen nach Wien vertrieben wurde.

Kaum in Wien angekommen, musste er sich um die mittlerweile invalide Mutter kümmern, bevor der Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. Bereits vor der Matura 1954 schrieb Ortner seine ersten Werke. Nach der Matura 1954 studierte Ortner Rechtswissenschaften und arbeitete 40 Jahre als Rechtsanwalt.

1992 war Ortner der erste Katholik seit der Kirchenspaltung 1054 A.D., den der Patriarch von Moskau zu einem ökumenischen Gottesdienst nach Moskau und Wolgograd (vormals „Stalingrad“), einlud, der auch am 20.9.1992 stattfand. Diese Geschichte und ihre Hintergründe erzählt das im vergangenen Jahr erschienene Buch „Das Totenopfer von Wolgograd“, aus dem Otto Ludwig Ortner hier vorliest.